In einem sehr schwierigen Umfeld steht das Spital Männedorf auf finanziell gesunden Beinen. Gemäss dem geprüften Jahresergebnis betrug das Eigenkapital am 31. Dezember 2024 auf Konzernebene rund 79,7 Millionen Franken; davon 24,8 Millionen Franken erwirtschaftete Gewinnreserven. Die Eigenkapitalquote beträgt solide 52,2%. Zusätzlich bestehen stille Reserven auf nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften in der Höhe von rund 61,2 Millionen Franken. Der grösste Teil des Fremdkapitals, nämlich 50 Millionen Franken, hat die SMA 2018 am Kapitalmarkt aufgenommen und 2023 erfolgreich erneuert. Die Anleihe läuft am 12. Juli 2026 aus und soll wiederum erneuert oder durch Kredite abgelöst werden.
Bis vor Kurzem wäre dies ohne weiteres möglich gewesen. Die Finanzkrise des Spitals Wetzikon hat nun aber das Vertrauen des Marktes in das Gesundheitswesen erschüttert. Nach Einschätzung der Zürcher Kantonalbank ist es für Regionalspitäler schwierig bis unmöglich, sich ohne Garantien auf dem Kapital- oder Kreditmarkt zu refinanzieren. Sofern die Trägergemeinden Sicherheiten anbieten, ist das Aufnehmen von Geld am Kapitalmarkt zu guten Konditionen möglich. Es macht deshalb Sinn, dass die acht Aktionärsgemeinden im Interesse einer guten Gesundheitsversorgung ihrer Bevölkerung und auch zum Schutz ihres eigenen Vermögens Sicherheiten in Form von einfachen Bürgschaften oder limitierten Garantien stellen oder alternativ Darlehen gewähren.
Die Gemeinderäte der acht Gemeinden unterbreiten deshalb den Stimmbürgern an der Urnenabstimmung vom 28. September 2025 die Genehmigung von Sicherheiten in der Höhe von gesamthaft maximal 70 Millionen Franken, aufgeteilt im Verhältnis zum Aktienkapital:
Stäfa max. Fr. 14,35 Mio.
Meilen max. Fr. 13,58 Mio.
Männedorf max. Fr. 10,29 Mio.
Küsnacht max. Fr. 7,84 Mio.
Hombrechtikon max. Fr. 6,86 Mio.
Herrliberg max. Fr. 6,3 Mio.
Uetikon am See max. Fr. 5,88 Mio.
Erlenbach max. Fr. 4,9 Mio.
Damit wird dem Spital Männedorf ermöglicht, weiterhin Fremdkapital aufzunehmen und dieses im Zuge der strategischen Entwicklung allenfalls zu erhöhen. Dazu ergibt sich Bedarf insbesondere durch die notwendige Teilerneuerung der stationären Infrastruktur (Ersatz der über 70-jährigen Bettenstation), aber auch mit der ökologisch sinnvollen Erneuerung der Wärmeerzeugung mit einer Seewasser-Heizzentrale. Weitere Investitionen werden sich zudem durch das zukunftsweisende Projekt «Ambulante Klinik Meilen» ergeben.
Die von den Gemeinden gewährleisteten Sicherheiten bedeuten keine finanzielle Belastung, weil sie nur im unwahrscheinlichen Fall bei einer Überschuldung des Spitals zum Tragen kämen. Vielmehr gewährleisten sie für die Aktionärsgemeinden die Werthaltigkeit der Beteiligung und sichern die Leistungsfähigkeit des Spitals im Interesse der nahen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.