Montag, 20. November 2017

CVP verlangt höhere Preise statt Schiffsfünfliber

Ein dringliches Postulat im Kantonsrat verlangt die Abschaffung des Schiffszuschlags auf dem Zürichsee. Die CVP wird es unterstützen, möchte aber die Billettpreise auf dem See erhöhen.


Heute debattiert der Zürcher Kantonsrat über die Abschaffung des umstrittenen Schiffszuschlags auf dem Zürichsee. Die CVP unterstützt das dringliche Postulat, welches die Abschaffung des sogenannten Schiffsfünflibers verlangt. Die CVP will den Zuschlag allerdings nicht ersatzlos aufheben.
Als Begründung führt sie an, dass der Kostendeckungsgrad der Zürcher Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) mit 37 Prozent ungleich tiefer liege als im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) – dort beträgt er 65 Prozent. Deshalberachtet die CVP die regierungsrätliche Massnahme, die Billettpreise der Schifffahrt moderat anzuheben, als vernünftig. «Mobilität darf nur schon aus ökologischen Gründen nicht zu sehr subventioniert und somit angeheizt werden», sagt Lorenz Schmid, Kantonsrat aus Männedorf. Der Schiffsfünfliber sei jedoch ein Unding: «Systemfremd, unpraktisch, schlicht und einfach ein Ärgernis.»
Die CVP fordert darum die Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh auf, den Schiffsfünfliber sofort durch eine praktische Ticketmassnahme zu ersetzen, um dem übergeordneten Ziel der Kostenwahrheit näherzukommen. Der Regierungsrat lehnte bisher die sofortige Abschaffung des vor einem Jahr eingeführten Zuschlags ab und will ihn einige Jahre beibehalten. Nur so könne der Zuschlag aussagekräftig beurteilt werden.
Eingereicht wurde das Postulat von zwei Wädenswiler Kantonsräten, Jonas Erni und Tobias Mani sowie Rico Brazerol aus Horgen. Ihnen kommt die Unterstützung der CVP gelegen, denn die Mehrheitsverhältnisse im Parlament sind in dieser Frage äusserst knapp.