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Keine Riegel: Verdichtung durch Gebäudetiefe statt Mehrlängen. (Bild: TA) |
An einer Klausurtagung hat die CVP Männedorf gemeinsam mit Baufachleuten die sich zur Zeit in Vernehmlassung befindende Revision zur BZO am Samstag, 1. März eingehend diskutiert. Dabei waren sich die Tagungsteilnehmer einig, dass die Stossrichtung der Revision der Männedorfer Bau- und Zonenordnung (BZO) richtig ist. Trotzdem sind noch einige Details aufgefallen, die man anpassen sollte.
Die BZO soll in Zukunft Bauherren, welche energetisch nachhaltig bauen oder sozialen Wohnungsbau realisieren einen Ausnützungsbonus gewähren. Die CVP teilt die Ansicht, dass es sinnvoller ist, erwünschtes Verhalten zu fördern, als unerwünschtes zu bestrafen. Ausnützungsboni können jedoch zu überlangen Neubauten führen, welche von der Bevölkerung als Riegel wahrgenommen werden und sich schlecht ins Ortsbild einfügen, wie Bauökonom Werner Thoma zu bedenken gab. Es wurde deshalb der Wunsch geäussert, die heute geltende Mehrlängenregelung unbedingt beizubehalten. Wenn die Häuser eher in die Tiefe als in die Breite gebaut werden, ist dies ist auch zu Gunsten der Nachbarn und lässt (Grün-) Raum zwischen den Häusern und ermöglicht den Durchblick auf den See und die Berge, wie Regionalplaner Claude Ruedin an Beispielen aus anderen Gemeinden anschaulich darlegen konnte. Anreize für Bauherren dürfen nicht zum Nachteil der Nachbarn geschaffen werden!
Dass bei der CVP Männedorf, welche seinerzeit den Bau der Genossenschaft Uf Dorf initiert hatte, der Bonus für bezahlbaren Wohnungsbau auf Zustimmung stösst, verwundert kaum. Der Vorschlag von Herrn Löw für noch höhere Ausnutzungs-Boni wurde kontrovers diskutiert. Da es jedoch möglich ist, die Boni für Arealüberbauung, bezahlbaren Wohnraum und erneuerbare Energie zu kumulieren, waren sich die Tagungsteilnehmer schlussendlich einig, dass die vorgeschlagenen Werte genügen. Hingegen schlägt die CVP vor, dass die drei noch bebaubaren Parzellen, die sich in öffentlicher Hand befinden oder Körperschaften gehören, zwingend mindestens zu einem Drittel mit bezahlbaren Wohnungen überbaut werden sollen. Zu diesen Grundstücken gehört auch jene Wiese, die die Gemeinde 1943 dem Kanton zusammen mit dem Waisenhaus zu einem vergleichbar günstigen Preis überlassen hatte.
Die CVP ist der Meinung, dass in Zukunft in Unterlagen zu solchen Vorlagen deutlicher zwischen Haupt- und Nebenthemen unterschieden wird, und die Vorlagen nicht mit zu vielen Themen überladen werden. Man läuft in die Gefahr, dass die Stimmbürger von der Themenvielfalt überfordert werden und dann eher zu einer Ablehnung der Vorlagen neigen. Die Ortspartei wünscht verdaubare Vorlagen. Die CVP hat entschieden, in Zukunft vermehrt solche interne Seminare durchzuführen. Damit soll ermöglicht werden, dass sich interessierte Stimmbürger vertieft mit den Vorlagen beschäftigen können. (3. März 2014)