Das Spital Männedorf ist seit 141 Jahren ein
zentraler Pfeiler der Gesundheitsversorgung am rechten Zürichseeufer. Es
hat sich von einem Krankenasyl mit neun Betten zu einem modernen
Gesundheitsdienstleister entwickelt, der einen wichtigen Beitrag zur
integrierten Versorgung in der Region leistet. Letztes Jahr wurden 8189 Patienten stationär und 44’315 Patienten ambulant behandelt. Rund 900 Mitarbeiter sorgen rund um die
Uhr für das Wohl der Patienten.
In einem sehr
schwierigen Umfeld steht das Spital Männedorf auf finanziell gesunden
Beinen. Gemäss dem geprüften Jahresergebnis betrug das Eigenkapital am
31. Dezember 2024 auf Konzernebene rund 79,7 Millionen Franken; davon
24,8 Millionen Franken erwirtschaftete Gewinnreserven. Die
Eigenkapitalquote beträgt solide 52,2%. Zusätzlich bestehen stille
Reserven auf nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften in der Höhe von
rund 61,2 Millionen Franken. Der grösste Teil des Fremdkapitals, nämlich
50 Millionen Franken, hat die SMA 2018 am Kapitalmarkt aufgenommen und
2023 erfolgreich erneuert. Die Anleihe läuft am 12. Juli 2026 aus und
soll wiederum erneuert oder durch Kredite abgelöst werden.
Bis vor
Kurzem wäre dies ohne weiteres möglich gewesen. Die Finanzkrise des
Spitals Wetzikon hat nun aber das Vertrauen des Marktes in das
Gesundheitswesen erschüttert. Nach Einschätzung der Zürcher Kantonalbank
ist es für Regionalspitäler schwierig bis unmöglich, sich ohne
Garantien auf dem Kapital- oder Kreditmarkt zu refinanzieren. Sofern die
Trägergemeinden Sicherheiten anbieten, ist das Aufnehmen von Geld am
Kapitalmarkt zu guten Konditionen möglich. Es macht deshalb Sinn, dass
die acht Aktionärsgemeinden im Interesse einer guten
Gesundheitsversorgung ihrer Bevölkerung und auch zum Schutz ihres
eigenen Vermögens Sicherheiten in Form von einfachen Bürgschaften oder
limitierten Garantien stellen oder alternativ Darlehen gewähren.
Die Gemeinderäte der
acht Gemeinden unterbreiten deshalb den Stimmbürgern an der Urnenabstimmung vom 28. September 2025 die
Genehmigung von Sicherheiten in der Höhe von gesamthaft maximal 70
Millionen Franken, aufgeteilt im Verhältnis zum Aktienkapital:
Stäfa max. Fr. 14,35 Mio.
Meilen max. Fr. 13,58 Mio.
Männedorf max. Fr. 10,29 Mio.
Küsnacht max. Fr. 7,84 Mio.
Hombrechtikon max. Fr. 6,86 Mio.
Herrliberg max. Fr. 6,3 Mio.
Uetikon am See max. Fr. 5,88 Mio.
Erlenbach max. Fr. 4,9 Mio.
Damit wird dem Spital
Männedorf ermöglicht, weiterhin Fremdkapital aufzunehmen und dieses im
Zuge der strategischen Entwicklung allenfalls zu erhöhen. Dazu ergibt
sich Bedarf insbesondere durch die notwendige Teilerneuerung der
stationären Infrastruktur (Ersatz der über 70-jährigen Bettenstation),
aber auch mit der ökologisch sinnvollen Erneuerung der Wärmeerzeugung
mit einer Seewasser-Heizzentrale. Weitere Investitionen werden sich
zudem durch das zukunftsweisende Projekt «Ambulante Klinik Meilen»
ergeben.
Die
von den Gemeinden gewährleisteten Sicherheiten bedeuten keine
finanzielle Belastung, weil sie nur im unwahrscheinlichen Fall bei einer
Überschuldung des Spitals zum Tragen kämen. Vielmehr gewährleisten sie
für die Aktionärsgemeinden die Werthaltigkeit der Beteiligung und
sichern die Leistungsfähigkeit des Spitals im Interesse der nahen
Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.