Beim Verhüllungsverbot wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Nach behördlichen Angaben befinden sich zur Ferienzeit ca. 80 Personen mit einer voll-umhüllenden Burka in der Schweiz. Hier fehlt es an jeder Proportion auf Verfassungsebene so etwas zu verbieten. Ich wäre nicht erstaunt, wenn sich das Problem von selber löst, die Zeiten und Vorstellungen ändern sich derzeit immer schneller. Auch die Obwaldner treten nicht mehr im Senne-Chuteli auf. Andererseits würde die Annahme der Initiative kaum bewirken, dass die Rechte der Frauen in gewissen Ländern besser respektiert werden.
Beim Wirtschaftsabkommen mit Indonesien kommen erstmals auch ökologische Ansätze zum Zug. Nur Palmöl das ökologisch und nachhaltig produziert wird, profitiert vom Vertrag und Oel, das nicht nach diesen Vorgaben produziert wird, wird durch Abgaben belastet. Indonesien ist mit ca. 390 Mio Einwohnern ein interessanter Markt für unsere Produkte mit einem hohen Mehrwert. Die Vorlage basiert auf einem zeitgerechten Ansatz und soll unterstützt werden.
Bei der E-ID stimme ich ein bisschen resigniert Nein. Wir nähern uns mit riesen Schritten dem gläsernen Bürger, der schon von George Orwell beschrieben wurde. Ich habe selber kein gutes Gefühl, was kann man auf diesem Vehikel noch an Daten von den Bürgerinnen und Bürgern absaugen. Aber vielleicht können wir bereits heute orwellsche Verhältnisse nicht mehr verhindern.Nun zum wichtigsten lokalen Antrag: Der Gestaltungsplan für die Alterssiedlung Haldenstrasse. Hier bin ich doch bass erstaunt, wie man mit dem Finger auf die Bauhöhe zeigt und die Bezahlbarkeit mit einem C in der Brust völlig unter den Tisch fallen lässt. Die Höhe kommt – wenn überhaupt – primär an der Seite zum Parkplatz für das Hallenbad zur Geltung. Bereits heute weisen das bestehende Zentrum, die Wohnblöcke auf der anderen Strassenseite und das Hallenbad grossförmige Volumina auf. Die Zeit, wo man eine Alterssiedlung wie eine Feriensiedlung auf den Malediven mit einem kleinen Häuschen pro Feriengast bauen kann, ist vorbei. Die neue Siedlung bringt für Ehepaare Wohnungen mit einer angepassten Wohngrösse und Balkone, wo man die Schönheit unsere Landschaft geniessen kann. Man misst kleinlich mit dem Meter-Mass und kehrt die Bedürfnisse der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner unter den Tisch. Dabei wurde der Gestaltungsplan auch von den zuständigen Stellen des Kantons geprüft und akzeptiert. Zusammen mit dem Hallenbad (Fitnessmöglichkeiten) und den gegenüberliegenden Wohnblöcken ergibt sich ein bauliches Ganzes. Die neue Innenhof-Situation verbessert auch die Kommunikation unter den Bewohnerinnen und Bewohnern. Was mich vollends überzeugt, ist das Konzept das selbständige Wohnen mit so viel Unterstützung von aussen wie nötig und selbstbestimmt bis ins hohe Alter. Das ist für mich ein Zukunft orientiertes Konzept, das langfristig «verthebt». Die Bau-Kommission hat aus meiner Sicht eine hervorragende Arbeit geleistet und man sollte es sich zweimal überlegen, ob man diese sinnvolle und nachhaltige Vorlage versenken soll. Für mich sind wohnliche und bezahlbare Wohnungen für gemeinsames und selbstbestimmtes Wohnen im Alter wichtiger als doch eher kleinräumliche Betrachtungen zur Ästhetik, ja und wer in Männedorf alles schön findet, der werfe den ersten Stein.
Habt Ihr auch schon an die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner gedacht, die sich freuen werden, weil es für die Wohnungen mit ihren Renten reicht und die sich über die schönen Wohnungen freuen werden und auf dem Bänkli im Innenhof einen Schwatz mit anderen Bewohnerinnen und Bewohnern haben. Geben wir uns doch einen Schupf und unterstützen die Vorlage und realisieren wir etwas Erfreuliches für unsere ältere Generation. Und älter werden wir alle!
Mit lieben Grüssen an Euch Alle.
Rolf Eberli, Co-Präsident