Mittwoch, 12. Juli 2017

Den Schiffszuschlag versenken - nicht die Schiffe

Der politische Widerstand gegen den Schiffsfünfliber geht weiter. Seit sieben Monaten verlangt der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) für Fahrten mit Kursschiffen auf Zürichsee und der Limmat einen Zuschlag von fünf Franken auf Billette, unabhängig davon, ob sie 2.30 oder 50 Franken kosten. Der Regierungsrat nennt dies «massvoll», obwohl sich der Preis einer Fahrt von Männedorf nach Wädenswil in extremis mehr als verdoppelt hat. Bei den Querfahrten Männedorf/Stäfa-Wädenswil und Thalwil-Küsnacht/Heslibach/Erlenbach führte dies ausserdem dazu, dass der Bund dem ZVV hunderttausende von Franken an Subventionen gestrichen hat.

Nun muss der Regierungsrat dem Kantonsrat auf sieben Fragen Antwort geben. Konkret geht es um die absoluten Passagierzahlen im ersten Halbjahr der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) sowie effektive Mehreinnahmen und Mehrkosten für Kontrollpersonal. Auch die Umsatzzahlen der Gastronomie sind Gegenstand der Anfrage. Offenbar kam es zu einem «massiven Einbruch» - nach ersten Hochrechnungen gar höher als prognostiziert. Die Halbjahresbilanz der ZSG ist der richtige Zeitpunkt, um den Druck weiterhin aufrecht zu erhalten. Der Regierungsrat soll nicht meinen, er könne den Schiffszuschlag ad acta legen.

27 Prozent weniger Passagiere, viel Unverständnis und nachhaltige Verärgerung - dies führt zu einem klaren Imageschadens für den ZVV. Der Regierungsrat sollte angesichts dieser Entwicklung den Schiffsfünfliber wieder abschaffen. Der Schiffszuschlag ist einen Systembruch im ZVV («ein Ticket für alles»). Beim Vorstoss dieser Woche handelt es sich bereits um den achten gegen den Schiffszuschlag seit letztem Herbst. Im Zürcher Kantonsrat wurden bereits zwei Anfragen, ein dringliches Postulat und eine Fraktionserklärung eingereicht. Im St. Galler Parlament richteten sich bisher zwei Anfragen und eine Motion gegen den Zuschlag. Diese sieben Aktionen blieben bisher erfolglos.



Früher veröffentlichte kurze Stellungsnahmen zum Seezuschlag auf Twitter:
17. Dezember 2016: https://twitter.com/CVP_Maennedorf/status/810270656558432256
11. März 2017: https://twitter.com/CVP_Maennedorf/status/840472664376508416