Hätte die Lehrerschaft die Schönheit, den Reichtum und die Nützlichkeit des Französischen, die Faszination der französischen Welt und die enormen Leistungen der Romandie für die Schweiz entdeckt, wäre unsere zweite Amtssprache ein begeistert erteiltes Schulfach. Die Wirklichkeit besteht aus Ächzen und Stöhnen und aus der verzweifelten Suche nach Ausreden, um das Französisch an der Primarschule zu bodigen.
Das Hickhack um das Französisch an der Primarschule ist Kleingeisterei. Mag die Wissenschaft für die Suche nach Vorteilen und Nachteilen ihren orientierenden Dienst versagen: einig ist sie sich im Urteil über den hohen kulturellen und impulsgebenden Wert eines viersprachigen Landes und den daraus zu ziehenden Gewinn für den Einzelnen.
Es müsste eine Selbstverständlichkeit sein, die Schulkinder früh mit unserem spannenden Lebensraum vertraut zu machen und ihnen den sprachlichen Zugang zu erleichtern. Diese Zielformulierung mit staatslenkender Beherztheit wäre Sache der Politik. Die Pädagogik hätte sich um die praktische Umsetzung dieser Vorgabe zu kümmern und um die Überwindung bedenkenträgerischer Verzagtheit. Alex Bänninger
Zum Thema lesenswert ist das „Dossier Mehrsprachigkeit“ im „Bulletin SAGW“ 1/2017, das die Schweizerische Akademie für Geistes- und Sozialwissenschaften viermal jährlich herausgibt.
Ebenfalls zum Thema: Podiumsdiskussion in Meilen am 2. Mai.